Der Mai ist gekommen, und ganz anders als gedacht kam dieses erste Maiwochenende daher.
So gerne hätten wir uns in meinem Heimatort Arnoldsweiler wieder in der Mainacht auf dem Kirchenvorplatz getroffen und in einer großen Menschenmenge das Aufstellen des Dorfmaibaums gefeiert (Archivfoto).
So gerne hätten wir uns gestern beim Maiball im Festzelt gesehen. Beide Veranstaltungen sind feste Bestandteile des Dorflebens und fehlen uns in dieser Krise sehr.
Groß ist die Enttäuschung bei den Junggesellen und ihren Maifrauen. Sie hatten sich auf das große Fest, auf die vielen Besuche bei anderen Maifesten sowie auf die prächtigen Kleider und bunten Maibäume oder Maiherzen gefreut.
In diesem Jahr fällt das alles aus. Damit die Verbundenheit ein wenig erhalten bleibt und wenigstens die Mainacht nicht ganz so trostlos werden konnte, veranstaltete mein Nachbar Kalle Wippich, der im gesamten Dürener Land mit „Kalles Musikteam“ für beste Stimmung bei Veranstaltungen aller Art sorgt, ein fast siebenstündiges Garagenkonzert im Internet. Eine großartige Idee, die beweist, dass es ohne Brauchtum eben doch nicht geht. Danke an Kalle Wippich für dieses Zeichen der Hoffnung, mit dem wir doch ein paar Stunden lang eine Gemeinschaft waren.
Viele Maifeste standen für die nächsten Wochen in meinem Kalender. Sie alle finden nicht statt wegen einer Pandemie, deren Dauer und Auswirkungen wir noch nicht beschreiben können. Der Verzicht auf Feste ist sicher vernünftig, aber eben auch sehr schade.
Das Maibrauchtum wird ganz sicher fortbestehen.
Die Junggesellenclubs und Maigesellschaften freuen sich in dieser Situation über eine Spende, damit im nächsten Jahr unser Wiedersehen unter den Maibäumen und in den Festzelten umso schöner wird. Darauf freuen wir uns schon heute!